10. September 2024
Die künstliche Beatmung auf der Intensivstation ist entscheidend für die Lebensrettung von Patient:innen in akuten medizinischen Notfällen. Etwa 40 Prozent der Patient:innen, die beatmet werden, haben anschließend Schwierigkeiten, sich von dem Beatmungsgerät zu lösen und wieder eigenständig zu atmen. Unser Team der Weaningstation hat sich darauf spezialisiert, diesen Patient:innen zu helfen, ein Leben ohne Beatmungsgerät zurückzugewinnen.
Nach Prüfung und Erfüllung der strengen Voraussetzungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) erhielten der Chefarzt der Pneumologischen Klinik, Univ. Prof. Dr. med. Andreas Günther, der ärztliche Leiter der Weaningeinheit, Dr. med. Klaus Nehmer und die Pflegeleitung der Station, Fr. Claudia Schwesinger, erneut das begehrte Zertifikat. Das Zertifikat unterstreicht unser Engagement für höchste medizinische Standards und patientenorientierte Versorgung.
Die highcare Weaningstation im „EV“ bietet 12 Beatmungsplätze, ausgestattet mit modernster Medizintechnik. Jährlich werden dort über 55 Patient:innen behandelt, die aufgrund unterschiedlicher Krankheitsbilder auf eine Beatmung angewiesen sind. Die durchschnittliche Verweildauer auf der Weaningstation liegt zwischen ein und sechs Wochen, abhängig von der Schwere des jeweiligen Falls. Ziel ist es, die Patient:innen so schnell und sicher wie möglich von der Beatmung zu entwöhnen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Die positive Rückmeldung der Gutachter hebt nicht nur die technische Ausstattung der Weaningstation am „EV“ hervor, sondern auch die hohe Fachkompetenz und das Engagement des gesamten Teams. Wir sind stolz darauf, unseren Patient:innen eine qualitativ hochwertige Versorgung bieten zu können und werden weiterhin alles daran setzen, die Standards in der Beatmungsmedizin zu wahren und zu verbessern.
„Die erneute Erlangung des begehrten Zertifikates als Weaningzentrum ist für uns nicht nur eine Bestätigung unserer hohen Standards in der Patientenversorgung, sondern auch ein Ansporn, weiterhin exzellente Arbeit zu leisten. Wir sind stolz darauf, dass unsere Bemühungen um Qualität und Innovation in der Entwöhnung von beatmungspflichtigen Patient:innen anerkannt werden. Seit 2016 sind wir durchgehend zertifiziert und haben in diesem Jahr erneut eine hervorragende Bewertung von den Gutachtern erhalten“, so Prof. Dr. med. Andreas Günther.
Dr. med. Klaus Nehmer erklärt: „Die Atmung hängt mit dem Rest des Körpers zusammen, beides muss im Gleichgewicht zueinanderstehen. Bei Weaning Patienten sehen wir regelmäßig die Konsequenzen eines weitreichenden Muskelabbaus im gesamten Körper, der erst mühsam überwunden werden muss bevor ein Patient wieder eigenständig atmen kann. Dies geschieht schrittweise im Rahmen eines strukturierten Behandlungsplans.“
Frau Claudia Schwesinger, seit Anbeginn und mit größtmöglichem Engagement und großem Fachwissen dabei, führt dazu aus: „Das Ziel unserer Behandlung ist es, im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes die Muskulatur wieder aufzubauen und das Vertrauen in den eigenen Körper und die eigene Atmung zurückzugewinnen. Hierfür setzt sich unser interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten mit großem Engagement ein.“
Geschäftsführer Markus Schäfer lobte die erfolgreiche Rezertifizierung als Ergebnis hervorragender fachlicher Expertise. „Ich gratuliere unserem Team sehr herzlich zu dieser erneuten Auszeichnung, die den Einsatz der Kolleginnen und Kollegen in Ärzteschaft und Pflege unter den sich stetig wandelnden Rahmenbedingungen und Leitlinien erneut eindrucksvoll beweist“, so Markus Schäfer.
Allgemeine Informationen zur Weaningeinheit
Die Weaningeinheit des AGAPLESION Ev. Krankenhauses Mittelhessen ist spezialisiert auf die Entwöhnung von Patient:innen, die längere Zeit beatmet werden mussten. Unser interdisziplinäres Team besteht aus erfahrenen Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und weiteren Fachleuten, die gemeinsam an einem Strang ziehen, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Wir setzen auf eine individuelle und ganzheitliche Betreuung unserer Patient:innen. Dabei legen wir großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen, um die spezifischen Bedürfnisse jedes Einzelnen zu berücksichtigen. Unsere Therapieansätze sind darauf ausgerichtet, die Atmungsfunktion schrittweise zu verbessern und die Selbstständigkeit der Patient:innen wiederherzustellen.
Zusätzlich bieten wir psychosoziale Unterstützung an, um den emotionalen und psychologischen Herausforderungen, die mit einer langen Beatmung verbunden sind, gerecht zu werden. Durch regelmäßige Fortschrittskontrollen und Anpassungen der Therapiepläne stellen wir sicher, dass jeder Patient die bestmögliche Chance auf eine erfolgreiche Entwöhnung erhält.
Wir setzen moderne Technologien und evidenzbasierte Methoden ein, um den Entwöhnungsprozess so effektiv wie möglich zu gestalten. Unser Ziel ist es, die Lebensqualität unserer Patient:innen nachhaltig zu verbessern und sie auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten.