23. Dezember 2024
Nach einer mehrwöchigen Testphase kann das Anästhesieteam des „EV“ von erfreulichen Ergebnissen berichten, dass die Einnahme von kalten Flüssigkeiten wie Wassereis zur Linderung von Übelkeit und gesteigertem Wohlbefinden beiträgt.
„Gerade für Patienten, welche nach Ihrer Operation noch starke Schmerzmittel benötigen, ist der Verzehr von Eis im Aufwachraum von Vorteil“, erklärt Privatdozent Dr. med. V. Mann, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. „Neben dem unbestrittenen wohltuenden Effekt werden hierdurch durch Studiendaten belegt Übelkeit und Erbrechen nach Operation und damit der Einsatz von antiemetischen Medikamenten signifikant reduziert. Somit ist das Angebot von Wassereis im Aufwachraum ein zusätzlicher Bestandteil unserer Prophylaxe gegen postopertive Übelkeit und Erbrechen (PONV) sowie eine Option zur frühen Enteralisierung.
Erste Patientenrückmeldungen aus dem „EV“ zeigen eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheit. „Es war eine angenehme Überraschung, direkt nach der Operation etwas Kühles und Erfrischendes zu bekommen; selbst in der aktuell kalten Jahreszeit“, berichtet schmunzelnd ein kürzlich operierter Patient. „Es hat mir geholfen, mich schneller wieder wohlzufühlen.“
Im Aufwachraum steht eine eigens angeschaffte Kühltruhe, die mit buntem Wassereis gefüllt ist. Täglich werden etwa zehn Portionen ausgegeben. „Das Eis wird erst angeboten, wenn die Patienten vollständig wach sind und es selbstständig essen können“, berichtet A. Henicke, Anästhesiefachpflegekraft. „Patienten haben die Wahl zwischen Kirsche, Cola, Orange und Zitrone, wobei Kirsche und Cola bisher am beliebtesten sind. Die Konzentration auf das Eisessen trägt auch dazu bei, dass die Patienten schneller wieder orientiert sind. Dadurch kann eine Verlegung auf die Normalstation zügiger erfolgen als ohne Eis.“
Die Entscheidung, Eis im Aufwachraum anzubieten, ist Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Verbesserung der patientenzentrierten Versorgung. Neben der Bereitstellung von Eis werden auch andere Maßnahmen ergriffen, um den Aufenthalt im Krankenhaus so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören individuelle Schmerzmanagement-Strategien und psychosoziale Unterstützung.
„Wir sind bestrebt, unseren Patienten nicht nur medizinisch, sondern auch emotional zur Seite zu stehen“, betont Klinikmanager Norman Knortz.„Die Einführung von Wassereis ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt in Richtung einer ganzheitlichen Betreuung, die den Bedürfnissen unserer Patienten gerecht wird. Wir sind überzeugt, dass solche kleinen Veränderungen einen großen Unterschied machen können.“